süffige Anmerkungen zur Biographie
Johann Georg I.


Johann Georg I. war von Jugend an ein Saufkopf. Er galt schon sprichwörtlich als "Sauf-Jörge".
Besonders stolz scheint der gewaltige Zecher auf den Titel "Merseburger Bierkönig" gewesen zu sein. Auch und besonders die Jesuiten verspotteten ihn als "Biergörgelein".
Schon auf seiner Kavalierstour nach Mailand besoff er sich lebensgefährlich. Später als Kurfürst griff er nicht nur nach den Bierkannen, sondern vermehrt nach den in Mode gekommenen "Flores". Das waren schlanke hohe Gläser, in die vier bis fünf Dresdner Kannen Bier oder Wein faßten.

Der Suff vererbte sich offenbar auch auf seinen Sohn Johann Georg II. So trank der beim kaiserlichen Wahltag 1658 in Frankfurt eine ganze Nacht, bis er, wie alle Gäste, unter dem Tisch lag. Einer seiner Zechgenossen, der Kanzler des Mainzer Kurfürsten, konnte nach der Heimfahrt nur noch tot aus seinem Wagen gezogen werden.

Ein anderes Mal, bei einem "prachtvollen" Bankett auch in Frankfurt, stieß man die Kannen 2000 bis 3000 mal auf die "Gesundheit" an.

Entsetzt schilderte der Herzog von Grammont in einem Brief die Höhepunkte deutscher Heiterkeit: "... man stützte die Tafel, alle Kurfürsten tanzten darauf, der Marschall, der hinkte, tanzte vor, alle Gäste waren betrunken..."

Der Enkel Johann Georgs I. war noch trinkfester:
er "erfrischte" sich täglich mit zwölf Flaschen Wein. - Manchmal auch mit zwei Dutzend ...


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