Anmerkungen
zu der Biographie der Landgräfin von Hessen-Kassel

Amalie Elisabeth


Anmerkung 1

Um zu ermessen, was die Bevölkerung einer Stadt ganz "offiziell" zu erdulden hatte, ein Beispiel aus Marburg: In einer Maiwoche 1645 mußte die völlig ausgeplünderte Bevölkerung der schwedischen und französischen Soldateska 80.000 Pfund Brot liefern. Bier, Fleisch und Eier sowie Pferdefutter muß man sich dazudenken. Die Repressalien der Einquartierung waren wahre Alpträume.

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Anmerkung 2

Im Testament war die Bedingung festgeschrieben, daß der lutherische Glaube im Oberfürstentum beibehalten wird.

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Anmerkung 3

Dieses Territorium wurde zur teilsouveränen Herrschaft für die 14 Kinder aus der Zweitehe des zurückgetretenen Landgrafen Moritz. Im Jahre 1834 fiel das Quart wieder an Hessen-Kassel, als der letzte Rothenburger Landgraf, Victor Amadeus, kinderlos starb. Um Land und Titel zu retten, gab seine letzte Witwe vor, schwanger zu sein. Solche "Scheinschwangerschaften" kamen in den besten Familien vor: als sich zum Beispiel um 1617 für das Haus Habsburg Probleme bei der Wahl eines neuen Deutschen Kaisers abzeichneten, veranlaßte Kaiser Matthias seine Gattin, eine Schwangerschaft vorzutäuschen, um durch diese Ausrede die Frage der Nachfolge offenzuhalten, bis sie später zu Gunsten der Habsburger entschieden wurde.

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Anmerkung 4

Die wertvolle Bibliothek des Kurfürsten von Mainz, die im Dezember 1631 in die Hände der Schweden fiel, machte Gustav Adolf seinem Freund und Kanzler Axel Oxenstierna zum Geschenk, der sie der Domschule von Västerås schenkte, - jener Reichsstadt, in der 1527 die Reformation in Schweden zur Staatsreligion erklärt wurde.

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Anmerkung 5

Dieser Plan war nicht neu, denn bereits 1631 hatte das sogenannte Leipziger Manifest die Hoffnung erweckt, daß es zwischen den konkurrierenden ausländischen Interessen zur Bildung einer deutschen Partei kommen könnte, die die deutschen Probleme ohne ausländische Einmischung löst.

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Anmerkung 6

Nach der Abdankung des Landgrafen Moritz verzichtete Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel am 24.9.1627 im sogenannten "Hauptakkord" zugunsten seines Darmstädter Vetters Georg II. auf ganz Oberhessen. Damit erkaufte er für sein Land den vorläufigen Frieden. Für den Verlust Oberhessens machte man damals den bei Ständen verhaßten landgräflichen Kanzleidirektor Günther zum Sündenbock. Er wurde 1628 in Ziegenhain hingerichtet.

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Anmerkung 7

... den sie durch Heirat seines Neffen mit ihrer Tochter an das Haus Hessen-Kassel bindet

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Anmerkung 8

So beanspruchte sie - frei nach dem Motto: fordere das Doppelte, wenn du die Hälfte bekommen kannst - neben den Eroberungen in Westfalen gleichzeitig die gesamte Marburger Erbschaft und die verbliebenen Mainzer Ämter und Fritzlar.

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Anmerkung 9

Besonders die größeren Handelsstädte wie Hamburg, Bremen und Frankfurt am Main profitierten von der Nachfrage an Kriegsmaterial und vom Handel mit geraubten Silber und Kupfergegenständen. Die Eisen- und Kupfer-Hütten (auch zum Beispiel in Hessen-Nassau) erhielten große Aufträge. Das "goldene Zeitalter" der Niederlande hatte nicht nur seine Basis im friedlichen Handel sondern auch und besonders im Handel mit kriegswichtigen Gütern.

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Anmerkung 10

Landgraf Wilhelm VI. von Hessen-Kassel starb im Alter von 34 Jahren am 16. Juli 1663 im Landeshospital Haina. Anderthalb Jahrzehnte regiert die Witwe Hedwig Sophie mit großer Umsicht die Landgrafschaft Hessen-Kassel für ihren minderjährigen Sohn. Der Thronerbe Wilhelm VII. stirbt 1670, noch vor dem Erreichen der Volljährigkeit.

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